Acapickels – Die einzig wahre Heart-Chor-Band

Sie sind Expertinnen für Stützstrümpfe, Wetthäkeln, Badezimmer-Intimitäten und quellfrischem A-capella-Gesang: Die acapickels sind wieder auf Tour. Lotti Stäubli (Emmental), Barbara Hutzenlaub (BRD Süd), Helga Schneider (St. Gallen) und Juliette Blamage (Basel) jodeln, swingen, flöten und rappen ihre bissig-witzigen Texte heuer noch indiskreter in die Herzen der Zuschauer. Denn die biederen Anarcho-Weiber leben nun ganz auf der Bühne. Ihre bitter-böse Selbstentlarvung ist deshalb gnadenlos Privat. Ihre Persiflagen sind clownesk. Und ihre Pickel voll spritziger Intelligenz.

 

Die Homestory

acapickDie acapickels sind aus der WG ausgezogen. Ohne Mobiliar können sie noch ungezügelter häkeln und sich unglücklich verlieben. Die vier heart-chor-Mauerblümchen brauchen nichts. Ausser sich selbst. Und einander. Und ihre Handtaschen, Stützstrümpfe, Deuxpièces und natürlich-ihre Einkaufswagen. Die verschaffen die nötige Mobilität. Doch sie sind mehr als nur die Leathermen für kleinkarierte Damen. Im Gegenteil: Sie sind richtig dufte Kerle. Sie schnarchen nicht, können zuhören, machen auf Befehl Platz und bieten ein warmes Nest für fast jeden Pudel. Sie zaubern, verblüffen, stecken voller Slapsticks und rollen selbst schwer angeheitert problemlos im Technobeat. Aber immer anständig und glattrasiert. Endlich erfahren Sie alles. Alles über die einzig wahre heart-chor-Band der Schweiz. Ganz schonungslos. Und ohne Aufpreis.

Das dritte Programm blocht nach wie vor Politiker vom Parkett. Doch vorwiegend tuschelt das schrille Quartett über intimste Sorgen und Nöte. Wie eh und je. Nur noch hemmungsloser. Ob gesteppt oder gesungen-ihr offenherziges Badezimmergeflüster wirbelt jeden Hormonspiegel durcheinander. Ihre Einlagen sind kabarettistische Leckerbissen. Feucht werden nur die Augen der Zuschauer. Die acapickels sind einzigartig und zackig.

Wie seltene Briefmarken. Zum Bestaunen. Nicht zum Ablecken.
    
barbaraBarbara Hutzenlaub (Fritz Bisenz) verbringt ihre Kindheit auf der Schwäbischen Alp. Sie jodelt im Kinder und Jugendchor. Und sticht prompt heraus, so dass Horst, der Metzger, ist erspäht. Barbara ist siebzehn, blond und verliebt. Als horst stirbt, ist sie neunzehn, blond und reif für eine grosse Reise. In Zürich tanzt sie Salsa. Leidenschaftlich. Bis sie keine Wahl mehr hat. Dann besucht sie den Kurs <<Bastle dich frei>>. Sie schneidet und klebt mit Haut und Haar. Bis sie erneut keine Wahl mehr hat und sich eine Blockflöte kauft. Ihre Einsamkeit nimmt endlich ein Ende. Und just in diesem Augenblick lernt sie Helga kennen. Ein Sonnenschein mit dicken schwarzen Stoppeln an den Beinen.
    
helgaHelga Schneider (Regula Esposito) wächst in St.Gallen auf. An der Olma-Chilbi prophezeit ihr eine Wahrsagerin eine Karriere am Theater. So kommt es auch. Prompt landet sie im Theaterarchiv Abteilung Tragödie. Die Langeweile droht sie zu erdrosseln. Eine Laufmasche an ihrem Strumpf deutet ihr, nach Zürich zu gehen. Dort bastelt sie sich im Nu ganz nach oben. Bald darauf gewinnt sie einen internationalen Häkelwettbewerb (Kür- Pflicht- und Ausdruckshäkeln). Mit der Zeit wächst ihr die Wolle auch aus den Schienbeinen. Das passt. Keinem Mann. Aber zu ihren haarigen Geschichten.
    
julietteJuliette Blamage (Denise Gieser) Entdeckt in Paris das Licht der Welt. Als junge Frau erkämpft sie sich einen Platz im Moulin Rouge. Sie ist überglücklich. Und nimmt Ballettunterricht. Aber vergeblich. Juliette bleibt an der Garderobe hängen. Die Bühne ist besetzt. Dafür ist noch ein Sitzplatz im Zug nach Basel frei. Ihr Koffer ist voller Hoffnung. Ihr Herz voller Melancholie. Bis sie an einem Basar Helga und Barbara trifft. Sie erfährt, dass die Zukunft rosarot ist und in Zürich haust. Sie grillt ihre Ballettschuhe, nimmt einen Karatekurs, steppt, verliebt sich, steppt weiter, wird verlassen, steppt nie mehr, steht plötzlich auf der Bühne, steppt wie entfesselt und summt ihr Chanson voller Sehnsucht nach Paris.
    
lottiLotti Stäubli (Jasmin Clamor) wird während eines Schwingfests im Emmental geboren. Kurz nach ihrer ersten Menstruation entdeckt sie ihre soziale Ader und zieht darum einige Jahre später nach Bern. Lotti wird Raumpflegerin im Bundeshaus. Das stärkt ihr Selbstvertrauen, so dass sie sogar die Fahrprüfung besteht. Voller Übermut gibt sie im <Glücks-Pickel> eine Kontaktanzeige auf. Die Acapickels antworten blitzartig. Rasch kommt es zum Ja-Wort. Lotti zittert vor Glück. Ohne Moral und Sitte zu missachten, besteigt sie ihre Leidenschaft. Ihren Vierzigtönner. Kein Truck ist treuer. Als Zeichen ihrer bedingungslosen Zuneigung trägt sie einen Cowboy-Hut. Und manchmal parfümierte Slipeinlagen. Gegen Fussschweiss.